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Herzlich willkommen in der Kirchenregion "15 Türme"

 

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 Gemeindepartnerschaft  | Sanierungsarbeiten Gemeindehaus | Höhepunkte  |  Pressestimmen

Die Wehrkirche zu Holzweißig wurde zwischen zwischen 1100 und 1150 als einschiffige romanische Kapelle aus unbehauenen Feldstein erbaut. Damit ist die Kirche älter als der Ort Holzweißig, dessen urkundliche Erwähnung erst 1323 erfolgte.

Im 17.Jahrhundert wurde sie durch den Anbau eines Chores an der Ostseite und den Turm erweitert. Später wurden Patronatslogen für den Förster und den Postmeister hinzugefügt, die jedoch 1989 abgetragen werden mußten. Die Sakristei an der Nordseite wurde 1702 ursprünglich als Leichenhalle angebaut.

Im 18. Jh. brach man den Turm ab und setzte eine 8-eckige barocke Haube auf. Renovierungen wurden 1913 und 1960-67 vorgenommen.

Der Kanzelaltar und das Gestühl stammen aus dem Barock, der Marien-altarschrein an der Nordwand ist in das 14. Jh. zu datieren.

Das Taufbecken (Messing) zeigt in der Mitte seines Bodens die Darstellung der Verkündigung Maria und dürfte aus dem 16. Jh. stammen.

Die beiden Glocken entstanden in verschiedenen Epochen, die große Glocke ist eine der ältesten im Landkreis Bitterfeld , wohl aus dem 13. Jh.

Die begrenzten finanziellen Mittel der Gemeinde erfordern immer wieder die tatkräftige Unterstützung durch viele Gemeindeglieder und den Förderverein. So konnten 1999 und 2000 das Tonnengewölbe und die Wände gestrichen werden.

 

Fotogalerie Kirche Holzweißig:

   

Gemeindepartnerschaft Santa Clara - Holzweißig

Im Jahr 1990 wurden die beiden deutschen Staaten zusammengeschlossen. Dadurch war die Kirchengemeinde Holzweißig auf der „reichen“ Seite der Welt.

Nun kam die Frage auf, ob es nicht geboten wäre, eine Partnerschaft mit einer Kirchengemeinde auf der „armen“ Seite der Welt zu beginnen.

In dieser Zeit wurde von unserer damaligen Pfarrerin Frau Ruth Heyroth der Theologiestudent Misael Gorrin mit nach Holzweißig gebracht. Mit ihm kam der Gemeindekirchenrat ins Gespräch und zu Beginn des Jahres 1991 wurde ein Partnerschaftsvertrag mit der Iglesia Prebiteriana Reformada in Santa Clara / Cuba unterzeichnet. Seit dieser Zeit gibt es eine lebendige Partnerschaft, welche vor allem durch gegenseitige Besuche lebt. Auf unserer Seite gehören auch die Gemeinden aus Deutsche Grube (Bitterfeld) und der Johannesgemeinde Quedlinburg dazu.

Die Zeit hat gezeigt, dass die Welt nicht in reich und arm geteilt werden kann. Diese Partnerschaft bereichert unser Gemeindeleben gegenseitig. So wunderbar es ist, in die Kultur und das Leben unserer cubanischen Partner einzutauchen, wenn wir dort zu Gast sein können, genauso toll ist die Zeit, Gäste von dort bei uns zu haben. Es ist eine große Bereicherung für alle.

Viel Freude hatten wir in den ersten Jahren der Partnerschaft mit der Gruppe Kairos, welche in tollen Konzerten uns für die Mentalität und Kultur aus Cuba begeisterte. In den jüngeren Jahren hatten wir die Freude, unsere Gäste zu den Evangelischen Kirchentagen zu entführen. Unter anderen hatten wir einen 80 Jahre alten Gast, mit welchem wir in Köln zum DEKT waren. Er war so begeistert über die viele Jugend und die vielen Menschen, die da zusammen kamen, um Gott die Ehre zu geben und dieses große Fest zusammen zu feiern.

Durch die lange gemeinsame Arbeit haben sich Verbindungen zu anderen Gemeinden in Deutschland entwickelt, welche auch Partnergemeinden auf Cuba haben, so dass die Partnerschaftsarbeit jetzt auf breiten Füßen steht. Seit vielen Jahren wird unsere Arbeit auch vom Berliner Missionswerk unterstützt. Dadurch ist die Frage der Visa unserer Gäste auf leichteren Wegen zu erreichen.

Außerdem gibt es in unserem Kreis eine Reihe von Privatpersonen, welche uns unterstützen und sich mit Herz und viel Kraft engagieren.

Wir sind sehr dankbar für diese von Gott gesegnete Zeit. Unser Kreis ist offen für alle, welche ihre Liebe für ein Land entdecken. Möge Gottes Geist unsere Arbeit tragen und segnen.

Für das Jahr 2022 wollen wir wieder Gäste einladen und mit ihnen im Gebet und in der Liebe vor Gott treten. Außerdem möchten wir unseren Gästen unser Land zeigen (z.B. Luthers Wirkungsstätten in Wittenberg, das ehemalig geteilte Berlin, den Harz). Wir hoffen, dass sich die Pandemie bis dahin soweit aus der Welt zurückgezogen hat, dass wir unbeschwert zusammen sein können.

 Cubareisegruppe 2016      Kirche Santa Clara Cuba

 unsere Reisegruppe 2016 in Santa Clara

 

 Sanierungsarbeiten Gemeindehaus

Dank der finanziellen Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und des Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes konnten Anfang 2019 die Fensterläden und Hauseingangstüren des Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Holzweißig erneuert werden.

 

 Sanierung Gemeindehaus Holzweißig Bild1Sanierung Gemeindehaus Holzweißig Bild 3Sanierung Gemeindehaus Holzweißi Bild 5Sanierung Gemeindehaus Holzweißig Bild 2Sanierung Gemeindehaus Holzweißig bild 4

 

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Höhepunkte

Kirmes 2003

Das Leben des Franz in Spiel und Liedern - Gemeinde-Kinder bei "Poverello" auf der Kirchenbühne dabei

von Marcel Danisch, Mitteldeutsche Zeitung, Bitterfelder Ausgabe, vom 22.10.2003

Dieses Jahr versuchte die evangelische Kirche Holzweißig etwas Neues beim jährlichen Kirmeskonzert. Im Rahmen des siebten Grenzgängerfestivals pickten sie sich das Kindermusical "Poverello" von Wilfried Mengs aus dem umfangreichen Programm. Der ausschlaggebende Punkt für den Organisator Sven Uber aus der Kirchengemeinde war, dass die Holzweißiger Kinder im Musical mitspielen konnten. Schnell fanden sich sechs Mädchen. Binnen drei Wochen übten sie die Lieder des Programms. 

Die erste und einzige Durchlaufprobe eine gute Stunde vor der Premiere lief laut Mengs sehr gut. "Fangen die Kinder mit den Liedern erst mal an, sind sie schnell voll dabei und der Spaß überträgt sich dann auch aufs Publikum." Mengs spielt seine Programme immer zusammen mit seiner Frau und den eigenen Kindern. Sie stellen sich auf die Hobbyakteure vor Ort ein, überlassen ihnen auf Wunsch große Teile des Musicals und füllen den Rest dann auf. Sie haben Übung: "Wir haben das jetzt schon 150 Mal aufgeführt, und es hat immer geklappt."

"Poverello" heißt aus dem italienischen wörtlich übersetzt "Der kleine Arme". Es handelt sich um eine Art Lebenslauf des Franz von Assisi. Mengs Idee dahinter ist, den Menschen die Werte des Heiligen wieder bewusst zu machen. Franz von Assisi stammt der Geschichte nach aus einer reichen Familie, gehörte vor 800 Jahren gar zur Schikeria. Irgendwann kam bei ihm der Wandel, so Mengs, "weg vom Materiellen, hin zur Freunde über die kleinen Dinge des Lebens." Mengs sieht diese Prinzipien in der heutigen Zeit wieder als erstrebenswert. Dabei adaptiert er die historischen Vorlagen sowie Bibelgeschichten und macht daraus einfache und einprägsame Lieder in verschiedenen Genres. Hauptsächlich besteht das Musical aus Folk-Einflüssen, es kommen aber auch Pop, Country und sogar Rap dazu. Das Grenzgängerfestival gastiert zum wiederholten Male in Holzweißig. Gesehen hat man in der Wehrkirche in den vergangenen Jahren schon Kabarett, Puppenspiel, Theater und sogar eine kleine Oper. Das Publikum ist an das Kirmeskonzert gewöhnt, und die Resonanz nimmt jährlich zu, sagte die Chorleiterin Dorothea Uber, die auch das Üben mit den Gemeinde-Kindern übernahm. Sie hoffte neben zahlreichen Zuschauern auch auf einige Spendengelder zum Erhalt der Kirchorgel. Eintritt nahm die Kirche an diesem Abend nicht. "Es soll jeder das geben, was er kann und meint", so Uber.

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Pressestimmen

Einsatz für eine "alte Dame"

Förderverein unterstützt mit vielen Ideen die Sanierung der Wehrkirche Holzweißig

Mitteldeutsche Zeitung, Bitterfelder Ausgabe, vom 23.Juni 2001

Wenn in Holzweißig etwas los ist, dann sind sie meist dabei. Verkaufen selbst gebackenen Kuchen, Fettbrote mit Gurke oder auch mal Bücher. Und mitten auf dem Tisch steht immer eine Kirche- zwar in Miniformat und aus Pappmache, aber dem Original der Holzweißiger Wehrkirche zum Verwechseln ähnlich. Eben für diese "alte Dame" engagieren sich die Mitglieder des gleichnamigen Fördervereins seit über drei Jahren und haben dabei schon allerhand erreicht.

"Schon zu DDR - Zeiten wurde an unserer Kirche einiges gemacht" erinnert sich Birgit Kröber, die im Verein die Funktion des Schriftführers inne hat. "Aber damals waren die Mögligkeiten begrenzt, Geld kaum da. Doch was handwerklich in Eigeninitiative zu schaffen war, wurde erledigt." Gereicht hat das nicht. Schließlich nagt am Kirchengebäude, das nach Schätzungen um 1150 erbaut wurde, nicht nur der Zahn der Zeit. Auch die Umweltbedingungen in dieser Region und das Improvisieren bei Baumaßnahmen vor der Wende haben ihre sichtbaren Spuren hinterlassen: Die Kirche ist sehr sanierungsbedürftig.

"Also haben wir überlegt, was wir tun können", erklärt Birgit Kröber. Die Lösung sollte heißen: Wir gründen einen Förderverein, wie es sie schon viele gibt im Landkreis. Im April 1998 war es soweit, und man fand schnell Mitstreiter - mittlerweile sind es rund 30 an der Zahl. Dabei wurde Wert darauf gelegt, daß nicht nur Kirchenmitglieder mitarbeiten. Der Förderverein sollte vor dem auch als Bindeglied zwischen Kirche und Nicht - Mitgliedern entstehen. Mit solchen Holzweißigern wie Dr. Hans Kaufhold - langjährig der Zahnarzt im Ort und nun Vorsitzender des Fördervereins - Erhard Böttcher, Dieter Hirsekorn oder Rene Winzer wirken zudem Leute im Vorstand mit, die bekannt sind. "So können wir unser Ansinnen in die breite Öffentlichkeit bringen", sagt Uwe Kröber, der nicht nur der Ehemann von Birgit Kröber ist, sondern auch der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Mit den vor zweieinhalb Jahren begonnenen Umbaumaßnahmen ist er bestens vertraut, denn als es in Holzweißig länger keinen Pfarrer gab, hat er sich den ganzen Bürokram auf den Tisch gezogen. Damit entlastet er ehrenamtlich den jetzigen Pfarrer Andreas Ziemer enorm.

"Schon ab November 1998 wurde die gesamte Dachkonstruktion rekonstruiert, die stark von Hausschwamm und Holzbock befallen war", berichtet Kröber. Die Maßnahme hat insgesamt etwa 285 000 Mark beansprucht. Dafür flossen Fördermittel von Bund, Land, Landkreis und Kommune. 25 Prozent konnte die Kirchengemeinde aus jahrelangen Rücklagen selbst aufbringen. Um aber die Kirche auch innen renovieren zu können, sind noch viele Spenden nötig, damit der Eigenanteil zur Gegenfinanzierung der Fördermittel gesichert werden kann.

Und dafür macht sich der Förderverein stark. Auch mit selbst gestalteten Briefkarten, die immer zu Weihnachten verkauft werden. Und mit einem Schreiben an die Goldenen Konfirmanden, die sich nach 50 Jahren in ihrem Heimatort wieder treffen und in dem Brief um Hilfe gebeten werden. Einiges Geld kam so schon zusammen - insgesamt 6000 Mark, Mitgliedsbeiträge nicht mitgerechnet. Doch es gibt viele weitere Helfer. Als im ersten Bauabschnitt die Decke gestrichen wurde realisierten das 15 Leute aus dem Ort. Dreimal mußte gepinselt werden, so richtig mit einer "historischen Mischung" aus Sumpfkalk, Leinölfirnis und Magermilchquark - immer die Auflagen des Denkmalschutzes einhaltend. Die gegenwärtige Erneuerung der Elektroleitungen erledigt ein Handwerker ehrenamtlich nach Feierabend. Für die Pflege der Grünflächen sowie die Aufarbeitung der Kirchenbücher samt Umsetzung auf Coputer werden regelmäßig ABM - Kräfte zur Verfügung gestellt. In der Ausschreibungsphase befindet sich jetzt die Sanierung der Sakristei, weil finanzielle Zuschüsse von der Lotto - Toto - Gesellschaft sowie vom Kreis fließen. Doch auch hier sind wieder Eigenmittel und Spenden nötig.

"Die Sakristei hat früher als Leichenhalle gedient", wissen die Kröbers so einiges zur Geschichte ihrer Kirche zu erzählen. Dass sie älter ist als der Ort, der erst 1323 urkundlich erwähnt wurde. Dass sie auch zum Schutz gebaut wurde und deshalb Wehrkirche heißt. Dass im 18. Jahrhundert der Turm abgerissen und durch eine achteckige barocke Haube ersetzt wurde. Und dass die Kirche nach einem "Versuch der systematischen Renovierung" von 1960 bis 1967 ihr Aussehen grundlegend veränderte.

Besonders stolz sind die Holzweißiger auf ihre beiden Glocken. Die kleinere ist ein Ersatzguss aus Stahl von 1952, weil die ursprüngliche Glocke im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Erhalten blieb die große Bronze - Glocke, die aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammen dürfte und heute eine der ältesten Glocken im Landkreis ist. Das Besondere daran: Beide werden noch von Hand geläutet, wofür es eine richtige Läutordnung gibt. Samstagabend werden sie in Gang gesetzt, dann jeweils eine halbe Stunde vor Gottesdienst, auch wenn jemand im Ort gestorben ist und bei Beerdigungen. Dabei ist genau festgelegt, wer läuten muß oder darf. Oft macht es einer von Kröbers selbst - einschließlich der Kinder Damaris (15) und Jonathan (13). Schließlich wohnt die Familie gleich neben der Kirche im ehemaligen Küsterhaus, wo sich außerdem der Sitz des Gemeindekirchenrates befindet. Auch das sind Gründe, weshalb die Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Kirchenrat so unkompliziert verläuft.


Weltgebetstag 03.03.2002 - Frauen fordern zu Versöhnung auf

Ökumenische Feier - Projekte in Rumänien

Von Christine Krüger

Brehna/MZ. Welche Eigenschaften brauchen Frauen, um zu versöhnen? Die Frauen - Protestanten, Katholiken, Heiden aus vier umliegenden Gemeinden -, die im Klosterchor von Brehna am Freitagabend den Weltgebetstag begingen, der in diesem Jahr dem Thema Versöhnung gewidmet ist und in dessen Mittelpunkt die Probleme der Frauen und Mädchen in Rumänien stehen, hörten die Geschichte von Abigajil (1. Buch Samuel, Kapitel 25). Durch ihr kluges Handeln bewahrt die Frau des bösartigen Nabal viele Männer vor dem Tod durch Davids Zorn. Was Abigajil brauchte, sind Mut, Feinfühligkeit, Herzenswärme, Umsicht, Verständnis. Plakate mit diesen Worten hängten die Frauen im Andachtsraum auf. Was, fragten sie, braucht man heute, um zu versöhnen? Und sie kamen auf die selben Eigenschaften. Nur einige modernere Worte haben sich im Laufe der Zeit dazwischen geschoben.
Versöhnung soll auch den Frauen in Rumänien auf ihrem beschwerlichen Weg in eine neue Zeit helfen. Sie soll einen Bogen um die ganze Welt ziehen, alle Gläubigen und auch die Nichtgläubigen in Menschlichkeit einigen. Der Übergang in eine neue Gesellschaft hat in Rumänien viele Opfer gefordert. Landwirtschaft und Industrie brachen im großen Stil zusammen, die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an. Besonders Frauen, und hier vor allem die ohnehin benachteiligten, sind davon betroffen. Fachkräfte der einst bestimmenden Textilindustrie sind gezwungen, als Näherinnen unter miesen Bedingungen für Unternehmer anderer Länder zu arbeiten. Der Weltgebetstag will das in das öffentliche Bewusstsein rücken. "Wir denken vor allem an die Weberinnen in Helthau, einem rumänischen Ort", sagte Birgit Kröber, eine der Organisatorinnen der in Brehna begangenen Feier. "Der Betrieb ist zu, alle sind arbeitslos."

Am Ende der Andacht sammelten sie die Kollekte, die bestimmt ist vor allem für Bildungs- und Aufklärungsprojekte in Rumänien. 2000, als Indonesien im Mittelpunkt des Weltgebetstages stand, betrug die Kollekte über 5,5 Millionen Mark. Damit wurden 220 Projekte finanziert. Und der schöne Abschluss des Abends: Der Tisch war reich gedeckt mit Speisen, die die Frauen nach rumänischen Rezepten gekocht und gebacken hatten.

Von Osterfeuer bis Goitzsche-Trip

Viele Veranstaltungen bei herrlichem Sonnenschein gut besucht

Von Silke Ungefroren

Bitterfeld/Holzweißig/MZ. Der Wettergott hatte ein Einsehen - und ließ all die Veranstaltungen, die viele fleißige Helfer für die Osterfeiertage organisiert hatten, zu gut besuchten Erlebnissen werden. So auch die traditionellen Osterfeuer, derer es seit Donnerstagabend mehrere gab im gesamten Landkreis Bitterfeld. In der Kreisstadt begann es am Sonnabend mit einem großen Lampion- und Fackelumzug in Richtung Freilichtbühne. Begleitet von den Klängen des Bitterfelder Bergmannsorchesters, setzten sich Scharen von Menschen jeden Alters in Bewegung. Auf der Festwiese hatten der Innenstadtverein gemeinsam mit der Stadtverwaltung und weiteren Partnern einiges vorbereitet: Schon von weitem war Diskomusik zu hören, und für das leibliche Wohl sorgten Gebrutzeltes, Gekochtes, Getränke und Waffeln.

Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Carola Niczko entzündete Bürgermeister Werner Rauball (SPD) dann das Feuer, das bis spät in die Nacht hinein loderte. Dennoch vermochte es nicht, den Platz ausreichend zu erhellen - trotz Unterstützung durch die beleuchteten Markt- und Versorgungsstände. Aber auch das tat der Stimmung insgesamt keinen Abbruch.

Gewollt dunkel indes war es in der Holzweißiger Wehrkirche, wo am gleichen Abend zur ebenfalls traditionellen Osternacht eingeladen wurde. Mit der am Osterfeuer entzündeten Kerze wurde das Licht ins Gotteshaus gebracht. Mit Ostergottesdienst und klangvollem Orgelspiel wurde das Fest fortgesetzt.

Förderverein Wehrkirche 15.03.2002 - Einweihung mit einer Ausstellung

Sakristei der Kirche Holzweißig wurde saniert

Holzweißig/MZ. Mit der Gründung des Fördervereins Wehrkirche Holzweißig begann 1998 die Sanierung des evangelischen Gotteshauses. Nach der Dachrekonstruktion und einiger Innenarbeiten ist nun die Sakristei fertig gestellt. Unsere Redakteurin Silke Ungefroren sprach dazu mit Birgit Kröber vom Förderverein und Uwe Kröber, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates und Bauleiter.

Wann wurde mit der Sanierung der Sakristei begonnen?

Uwe Kröber: Im August vergangenen Jahres. Fach- und Mauerwerk wurden komplett erneuert, wobei ein Teil des alten Fachwerkes erhalten werden konnte. Dazu kam die Schwammsanierung, außerdem wurde das Dach rekonstruiert. Den Zuschlag für den größten Teil der Arbeiten erhielten die Firmen Bobowski aus Holzweißig und Poludniak aus Engelsdorf bei Weißenfels. Betreut wird der gesamte Kirchenumbau vom Architekturbüro Girke aus Halle. Bis auf einige Kleinarbeiten wurde die Sanierung im Dezember abgeschlossen.

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Uwe Kröber: 89 000 Mark sind verbaut worden, wovon zwei Drittel von der Lotto-Toto-Gesellschaft getragen wurden. Den Rest übernahmen Landkreis, Gemeinde Holzweißig und Förderverein.

Wofür soll die Sakristei künftig genutzt werden?

Birgit Kröber: Zur offiziellen Einweihung am 14. April ist hier eine Fotoausstellung über den Umbau zu sehen. Ansonsten können wir uns vorstellen, dass die beiden Jugend-Bands, die sich zur Zeit im Gemeinderaum treffen, im Sommer in der Sakristei proben.

Gibt es anlässlich der Einweihung eine Feier?

Birgit Kröber: Nach einem Festgottesdienst sind Kaffeetrinken, Kinderbetreuung und fröhliches Singen geplant. Außerdem erfolgt an diesem Tag die Neuwahl des Vorstandes unseres Fördervereins.  

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Brehna.auen3.4317

 

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Stadt- und Klosterkirche Brehna

Die Stadt- und Klosterkirche „St. Jacobus und St. Clemens“ Brehna, ist das älteste Gebäude in der Stadt und blickt auf ein fast 1.000 - jähriges Bestehen zurück. Heute noch vorhanden sind von West nach Ost: der Turm, die Pfarrkirche daran angrenzend und die versetzte Klosterkirche.

Der Kirchturm wurde aus Buntsandstein, der aus Bernburg oder dem Unstrutgebiet stammt und Aufsetzern aus handgespaltenem Porphyr der Quetzer Berge errichtet. Die Porphyrwände sind ungewöhnlich breit angelegt. Das Erdgeschoß des Kirchturms hat eine Wandstärke von 2 m. Das Turmerdgeschoß ist von der Kirche durch eine Tür erreichbar, die auf jeder Seite 3 klobige Türangeln aufweist, die auf eisenbeschlagene Bohlentüren schließen lassen. Die Mauerlöcher, in denen der „Sperrbaum“ hin- und hergeschoben wurde, sind noch zu sehen. Dies ist die älteste Beschlussart der Ausfall- und Rückzugspforten von Burgen und Wehrtürmen. Für einen Wehrturm spricht auch, dass die nur 30 cm breiten Lichtluken des Turmes unterhalb der üblichen Sturmleiterhöhe angebracht sind. Somit könnte der Turm einst Wachturm oder Schutzburg in Fehde- und Kriegszeiten gewesen sein.

Heute beherbergt das Turmerdgeschoß den „Raum der Stille“ der Autobahnkirche, die am 10. Mai 2003 eingeweiht wurde. Der Bildhauer Michael Weihe schuf 2004 ein Kruzifix, das dem ehemals vorhandenen romanischen sehr nahe kommt.

Neben dem schlichten Altar steht die romanische Taufe aus Kalkstein, deren Entstehung um 1200 datiert. Sie wurde, nachdem sie einen Riss bekam und die Taufzeremonie nicht mehr das Untertauchen vorsah, nicht mehr verwendet.

In der Pfarrkirche befindet sich die hölzerne Kanzel, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Sie wurde in einer Nische des am Nordschiff angefügten Strebepfeilers angebracht. Am Kanzelkorb sieht man die Bilder der 4 Evangelisten: Matthäus, Marcus, Lucas, Johannes und des Apostel Paulus.

Der anschließende Triumphbogen trägt ein gotisches, um 1500 gefertigtes, Triumphkreuz.

Gegenüber der Kanzel befindet sich die schlichte „Bürgermeisterloge“ während die reich geschmückte Patronatsloge der Familie Kronbiegel aus dem Jahre 1724 ihren Platz mitten auf der 1. Westempore hat.

Die gemauerte Mensa in der Klosterkirche wird durch einen spätgotischen Flügelaltar aus dem 16. Jahrhundert vervollständigt. Im Mittelschrein steht die geschnitzte Holzfigur der „hl. Anna Selbdritt“ im Mittelpunk, flankiert von 2 unbekannten Heiligen (möglicherweise „Jacobus d. Ä.“, hl. Augustinus“). Der linke Flügel zeigt die Heiligen „Georg“ und „Martin“ und der rechte Flügel „Stephanus“ und „Margaretha“. Auf den Flügelrückseiten befinden sich, nach der Altarreinigung 2016 wieder erkennbare, Gemälde von der „hl. Margaretha“ und „hl. Anna Selbdritt“. Die Predella zeigt ein Abendmahlsgemälde. Darüber sind die Kreuzigung und die Auferstehung Christi zu sehen. 

Im 17. Jahrhundert wurde die defekte, steinerne Taufe durch einen hölzernen „Taufstein“ mit einer Zinntaufschale ersetzt; die 1. Taufe fand am 5. November 1666 statt.

Im Altarraum der Klosterkirche befinden sich 2 evangelische Beichtstühle, die 1706 und 1707 gestiftet wurden. Ursprünglich war einer davon eine Loge, gestiftet von Susan Marta Kramer. Daneben wurde das Epitaph für den Pfarrer David König angebracht, der hier beerdigt wurde.

1934 wurde die vorhandene Holz-Kassettendecke mit Stoff bespannt; 2011 war diese, durch jahrzehntelang eindringende Feuchtigkeit, so unansehnlich geworden, dass sie durch Unterbau neuer, mit dem alten Mustern bemalter Holzplatten ersetzt wurde.

Am 15. August 1201 gründete Gräfin Hedwig, Witwe des Grafen Friedrich I. von Brehna, das Augustinerinnenchorfrauenstift "St. Clemens". Hedwig war die Tochter des Herzogs Diepold l. von Böhmen - Jamnitz. Sie verstarb am 19.2.1211 und ihre Grabstätte befand sich hier in ihrer Klosterkirche in Brehna. Ihr Gatte Friedrich I. starb bereits am 4.1.1182. Seine Grabstätte ist im Kloster Petersberg bei Halle / Saale. Er war der jüngste Sohn des Markgrafen „Konrad des Großen von Meißen“ und der Luitgard von Ravenstein, welcher das sächsische Fürstengeschlecht der „Wettiner“ begründete.

Heute sind vom Kloster selbst keine Gebäude mehr erhalten; jedoch sind auf der Südseite mehrere Türdurchbrüche sichtbar, die den Nonnen ehedem als Zugang zur Klosterkirche dienten. So war in der Südwand des Altarraumes ursprünglich ein Holzgitter, das den Kirchenraum vom Kloster trennte und hinter dem die Nonnen am Gottesdienst teilnehmen konnten.

1934 entstand hier auf dünnem Putz ein Gemälde, das die „Bergpredigt“ darstellt. Leider ließ sich der Leipziger Maler Arthur Manger dabei zu sehr vom damaligen Zeitgeist beeinflussen und stellt die Figuren mit fragwürdigen militärischen Attributen dar. Diese Darstellung wiederspricht der Grundaussage der Bergpredigt aufs Gröbste und wird von der heutigen Gemeinde in keiner Weise geteilt.

Auf der 2. Empore steht die Orgel des bekannten Orgelbaumeisters Friedrich Wilhelm Wäldner aus Halle von 1835. Sie ist die Einzige noch weitgehend original erhaltene Wäldner-Orgel, welche in mühevoller Arbeit durch die Firma „ Herrmann Eule“, dank großzügiger Unterstützung durch Herrn Wilfried Wilhelm Anclam, 2015 restauriert werden konnte.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhundert konnten die bisher ungenutzten Räume der Damenstiftskirche im Ost Chor zur Winterkirche und zum Konfirmandenraum, dem „Katharinum“ umgebaut werden. Dabei wurde der von 1508 stammende Hostienschrein wieder zugänglich.

In der Adventszeit 1998 bekam die Glocke beim Läuten einen Riss; Spenden ermöglichten es, dass 1999 diese Glocke wieder repariert und an ihren Platz im Kirchturm eingesetzt werden konnte. Ihre Gefährtin war der „Materialbeschaffung“ im 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen. Das gleiche geschah mit den Prospektpfeifen der Orgel bereits 1917.

Quellen: Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler www. manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/wettiner

Fotogalerie Kirche Brehna:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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An(ge)dacht

titel0224Liebe Leserinnen und Leser,

„Weihnachten ist vorbei!“ sagte mir ein Mädchen in der Silvesternacht, als während einer kleinen Orgelmusik gemeinsam Weihnachtslieder gesungen werden sollten. So erlebe ich es häufig: die Weihnachtsstimmung beginnt gleich nach Totensonntag, und dann ist es Anfang Januar aber auch mal gut.

Wenn Sie den neuen Gemeindebrief in Händen halten, ist Weihnachten nun wirklich vorbei: vierzig Tage nach Heiligabend, am 2. Februar (Mariä Lichtmess) endet nach altem Brauch der Weihnachtsfestkreis. Die Epiphaniaszeit hielt die Erinnerung an Weihnachten, die Erscheinung des Herrn, liturgisch noch kurze Zeit wach, bevor nun die Passionszeit beginnt.

In einigen Regionalteilen unseres Evangelischen Gesangbuchs findet sich folgendes Lied, das fragt: was bleibt eigentlich von Weihnachten?

Die Weisen sind gegangen.
Der Schall verklang, der Schein verging, 
der Alltag hat in jedem Ding
nun wieder angefangen.

Der Wanderstern verglühte,
kein Engel spricht, kein Schäfer rennt,
und niemand beugt sich und erkennt
die Grösse und die Güte.

Wie lässt sich das vereinen:
der Stern war da, der Engel rief,
der Schäfer mit den Weisen lief
und kniete vor dem Kleinen.

Auch sie sind nicht geblieben,
die beiden mit dem kleinen Kind.
Ob sie schon an der Grenze sind,
geflüchtet und vertrieben?

Was soll ich weiter fragen?
Ich habe manches mitgemacht;
wem trau ich mehr: der einen Nacht
oder den vielen Tagen?

Die Weisen sind gegangen - und nun? Der Trubel ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. Sorgen und Nöte sind dieselben geblieben und werden uns auch in diesem Jahr begleiten: Konflikte im Kleinen und Großen, scheinbar ohne Hoffnung auf Beilegung. Unzufriedenheit und wachsendes Misstrauen gegenüber Politikern, Medien und auch Kirche. Unversöhnlichkeit und ekelhafte Hetzreden im Internet und auf der Straße. Aber über all dem steht die Erinnerung an Weihnachten. Trauen wir der einen Nacht: Christus ist geboren, fürchtet euch nicht!

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Kantor Florian Matschull.