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Sandersdorf liegt ca. 4,5 km westlich von Bitterfeld und ist durch die aufstrebenden Braunkohlengruben der Region ab Mitte des 19. Jh. seinem ursprünglich dörflichen Charakter immer mehr entwachsen.
Die evangelische Kirche St. Marien ist das älteste Bauwerk in Sandersdorf. Sie wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut. Das Gebäude ist eine aus Feldsteinen bzw. aus behauenen Porphyrsteinen errichtete romanische Wehrkirche, in die sich die damals noch geringe Anzahl der Bewohner bei Belagerung oder ähnlichen Notsituationen zurückziehen konnte. Der Bau beginnt im Westen mit dem 26 m hohen Turm mit Satteldach, an den sich in gleicher Breite das Kirchenschiff anschließt. Der folgende Altarraum ist schmaler und wahrscheinlich erst später gebaut worden, was die aus Ziegel gemauerten Wände vermuten lassen. An der Südseite muss auch einmal ein Eingang gewesen sein. Man erkennt einen vermauerten Türausschnitt und darüber ein ehemaliges Fenster, welches auch auf der Nordseite eine Entsprechung findet. Der Haupteingang befindet sich auf der Westseite. Beim Eintritt wird man durch die Aufschrift "DER HERR BEHÜTE DEINEN AUSGANG UND EINGANG" an einem Querbalken begrüßt. Auf der Ostseite befindet sich ein kleiner Nebeneingang zu einer Art Sakristei hinter dem Altar. Der Turm trägt drei Glocken. Die beiden größeren sind aus Stahl. Die wertvollste ist die kleine Bronzeglocke aus dem Jahr 1616. Im Turm befindet sich eine Uhr der Firma J. F. Weule, Bockenem, aus dem Jahr 1910. Das Kirchenschiff hat eine flache Holzkassettendecke, die zuletzt zusammen mit der Emporenbrüstung und dem Gestühl im Jahr 1930 restauriert worden ist. Das Schiff ist durch die Anordnung der Sitzreihen dreigeteilt. Über den seitlichen Bänken verlaufen Holzemporen, die durch die Orgelempore auf der Westseite miteinander verbunden werden. Die Orgel wurde 1896 durch die Orgelbauanstalt W. Rühlmann aus Zörbig errichtet. Sie ist ein rein pneumatisches, neobarockes Instrument mit 15 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Im Altarraum befinden sich die wertvollsten Ausstellungsstücke der Kirche. Zunächst ist das der barocke Kanzelaltar von 1709, der im Jahr 1750 aus der eingegangenen Zörbiger Schlosskapelle übernommen wurde. Dass der Altar ursprünglich nicht für diese Kirche gemacht war, erkennt man daran, dass die Christusfigur tiefer gesetzt werden musste und eigentlich vor dem Altarprospekt schwebt. Rechts und links halten zwei Engel Wappen der vormaligen Besitzer des Altars. Die Predella, der Sockel des Flügelaltars, trägt die Inschrift "KOMMT HER ZU MIR ALLE; DIE IHR MÜHSELIG UND BELADEN SEID; ICH WILL EUCH ERQUICKEN". Die Kanzel ist von einer Treppe hinter dem Altar zu betreten. An der Brüstung sind links beginnend die vier Evangelisten Matthäus mit dem Engel, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler zu erkennen. Zu beiden Seiten des Altarraumes hängen zwei große Gemälde von Martha von Stuckrad. "Ich bin die Auferstehung und das Leben" und "Geburt Christi", angelehnt an das Bild von Corregio, wie es in der Dresdner Gemäldegalerie zu sehen ist.
Seit dem Jahr 2012 können sich die Sandersdorfer und ihre Gäste über 10 neue Kirchenfenster freuen, die von dem renommierten Wernigeröder Glasgestalters Günter Grohs entworfen und in der Quedlinburger Glaswerkstatt Schneemelcher angefertigt wurden.
Fotogalerie Kirche Sandersdorf:
- Altar Altar
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- Holzkassettendecke Holzkassettendecke
- Gemeindehaus Gemeindehaus
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- Rühlmann-Orgel Rühlmann-Orgel
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- Kirchenansicht Kirchenansicht
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- Gestühl Gestühl
- Holzkassettendecke Holzkassettendecke
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- Gemälde Gemälde
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- Empore Empore
- Chorraum Chorraum
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