An(ge)dacht
Liebe Leserinnen und Leser,
ich schreibe dieses Vorwort Anfang Juni. Der Sommer ist noch ein zartes Pflänzchen. Ende Juli oder zu Beginn vom August werden Sie diese Zeilen lesen. Möglicherweise sind Sie inzwischen im Urlaub gewesen oder es steht die Reise unmittelbar bevor.
Bitterfeld-Wolfen und seine Ortsteile haben mit dem Juni einen feierreichen Monat hinter sich – Wolfener Sommerfest, Festival Osten oder das 800Jahr-Jubiläum Bitterfelds, um nur einige Ereignisse zu nennen. Ebenso war in Sandersdorf-Brehna und den Dörfern unserer großen Region gut etwas los.
Mittlerweile bestehen Gewissheiten in der Zusammensetzung der kommunalen Parlamente und auch auf europäischer Ebene sind die Sitze in Straßburg verteilt. Der Blick ist Richtung Zukunft gerichtet – zuversichtlich hoffentlich und im Vertrauen darauf, dass sich die Dinge gut entwickeln werden.
Ebenso blicken wir jetzt auf die kommende, zweite Jahreshälfte. Manche werden sich sagen: „Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.“ Oder „Starten wir mit neuer Energie“ ins neue Schuljahr, in den Berufsalltag... Andere sehen besorgt auf die vor Ihnen liegende Zeit.
Das Jahr ist auf seiner Höhe angekommen. Wir stehen gewissermaßen auf dem Berg, wenn wir zurückschauen auf den Weg, der hinter uns liegt, und vorausblicken, auf das, was uns erwarten wird. Die Jahresmitte und gleichsam der Sommer, ist ein geeigneter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Wie war die erste, wie soll die zweite Jahreshälfte werden? Gehe ich es ruhiger an, setze ich andere Schwerpunkte, versuche ich die Dinge positiver zu nehmen, wage ich es, meinen Ängsten etwas entgegenzusetzen?
Zeit ist uns geschenkt – wir dürfen sie gestalten 24/7. Nicht nur Hamsterrad, besser sich auch mal für den Liegestuhl entscheiden oder die schöne Ecke im Garten, am Haus oder im Park oder gleich spazieren gehen – allein oder sich mit jemandem austauschen.
Auch an Gott können wir uns dabei wenden. Wir können beten, etwa mit folgendem „Gebet unterwegs“:
Gnädiger Gott, schenke uns Zeit,
zu verweilen und zu schauen.
Schenke uns die Gabe des Staunens
und die Muße des Betrachtens.
Behüte uns und die, denen wir
unterwegs begegnen.
Dankbar und staunend bekennen wir:
Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!
Du hast sie alle weise geordnet,
und die Erde ist voll deiner Güter.
(Gerhard Engelsberger)
Ich wünsche uns einen inspirierenden Sommer mit viel Zuversicht für die zweite Hälfte des Jahres. Bleiben Sie behütet und gehen Sie gesegnet.
Herzlich,
Ihr und euer Martin Kabitzsch